2015 – Seelenvermächtnis

2015 – Seelenvermächtnis

Eine Dokumentation über das schier Unmögliche.

Erläuterungen von Co-Autor Manfred Bomm

Ich bin daran nur als Co-Autor beteiligt – als Journalist, der nach bestem Wissen und Gewissen auf Spurensuche gegangen ist, um das nachzuvollziehen, was ein heute 44jähriger Mann aus Elchingen (bei Ulm) erlebt und vor allen Dingen gefunden hat: ein 100 Jahre altes Dokument, von dem er geträumt hat. Und das er sich möglicherweise im August 1915 kurz vor seinem Tode selbst geschrieben hat.

Klingt ziemlich unwahrscheinlich. Und doch ist alles so geschehen, wie er und ich es aufgeschrieben haben.

Wir sind uns dabei sehr wohl bewusst, dass wir den Grenzbereich der heutigen Wissenschaft berühren. Und dass viele Menschen, die sich mit diesen Themen schwertun, die ungewöhnlichen Erlebnisse von Udo Wieczorek nicht glauben mögen.

Wir beide haben aber trotzdem den Mut, mit vollem Namen zu unseren Recherchen zu stehen – weil wir guten Gewissens sagen können: Genau so ist es geschehen.

Wir – das sind Udo Wieczorek, der seit Kindheitstagen unter diesen Geschehnissen gelitten hat – und ich, Manfred Bomm, der ich als Journalist mit ihm zusammen sein möglicherweise früheres Leben erkundet habe.

Sie haben richtig gelesen: Unglaublich vieles deutet darauf hin, dass Udo Wieczorek schon einmal gelebt hat – und als Soldat im Ersten Weltkrieg in einem Schützengraben bei Sexten (heutiges Südtirol) verwundet wurde und zwei Tage später verstorben ist. Wieczorek sah in seinen „Träumen“ (oder Rückblenden) , wie dieser Soldat etwas aufgeschrieben und in einem Schützengraben an markanter Stelle versteckt hat: hinter einer Natursteinmauer, die Wieczorek wieder gefunden hat. Mit diesem Dokument.

Wir haben in dem Buch „Seelenvermächtnis“ chronologisch aufgezeichnet, wie er von Kindheitstagen an immer wieder Kriegsszenen träumt und schließlich gemeinsam mit seiner heutigen Frau nach langjähriger Recherche dorthin gefunden hat, wo seine Seele möglicherweise einmal beheimatet war.

Wir haben den Namen und die Familien-Nachkommen des einzigen Soldaten ausfindig gemacht, der in besagten Tagen in Sexten gefallen ist – und Udo Wieczorek hat sich bei ihnen wie zuhause gefühlt.

Unser Buch erzählt diese Geschichte von den dramatischen Kriegsträumen bis zur aufwendigen Recherche, bei der uns in Südtirol sehr viele Menschen hilfreich und verständnisvoll zur Seite gestanden sind. Dazu zählen unter anderem Rudolf Holzer, Ortschronist von Sexten und als ehemaliger Lehrer ein profunder Kenner der Geschichte des Dorfes, sowie Bruder Siegfried vom Franziskanerkloster Bozen. Und natürlich die Familie des gefallenen Soldaten, die noch heute in dessen einstigem Elternhaus in einem Bergdorf bei Trient lebt.

Zwei Punkte erscheinen mir bemerkenswert: Udo Wieczorek hätte seine Lebens- und Leidensgeschichte ohne mich nicht publik gemacht. Damit unterscheidet er sich von vielen „Wichtigtuern“, die allein durch Imponiergehabe ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit treten möchten. Als ich – übrigens durch einen Zufall – von seinen Erlebnissen erfuhr, bedurfte es noch großer Überredungskunst, daraus ein Buch zu machen.

Mir persönlich ging es nicht um eine journalistische „Sensation“ (dieses Wort mag Udo Wieczorek ohnehin nicht hören), sondern um das Bedürfnis, anderen Menschen ein bisschen Trost und Zuversicht zu vermitteln und ihnen zu bedenken geben, dass es zwischen Himmel und Erde tatsächlich Dinge gibt, die wir nicht erklären können.

Udo Wieczorek hat ganz großen Wert darauf gelegt, dass unser gemeinsames Werk „nicht reißerisch“ aufgemacht ist. Auch die Art und Weise, wie er selbst seine Träume und „Rückblenden“ schildert, wollte er mit seinem eigenen Stil dargestellt wissen – um seine Gefühlswelt dem Leser möglichst authentisch vermitteln zu können.

Eines ist ihm wichtig: „Dies ist kein Buch, das um jeden Preis überzeugen will.

Es ist ein Buch, das alle denkbaren und undenkbaren Ansichten toleriert.

Dies ist ein Buch, das denjenigen, der es liest, vielleicht ein klein wenig verändert.“

Der zweite Punkt, den zu erwähnen, mir wichtig erscheint, ist folgender: Meist hört man von Geschichten dieser Art aus fernen Ländern, so dass sich das Geschilderte kaum nachvollziehen lässt. Unser Fall hat sich sozusagen in unserer Mitte ereignet. In Deutschland, genauer gesagt: direkt an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern. Udo Wieczorek, wohnhaft in Elchingen-Thalfingen, wird an Lesungen unseres Buches teilnehmen und sich natürlich auch der Diskussion stellen.

Hier gibt es also einen Menschen, dem man begegnen kann.

Hier die Einleitung zu unserer Dokumentation:

Es gibt Geschichten, die dürfen nicht wahr sein. Sie sind
viel zu fantastisch für unsere materiell eingestellte Welt. Der »moderne Mensch« verdrängt, was nicht ins gewohnte Weltbild passt. Er hat für Schilderungen des Unglaublichen und Mysteriösen allenfalls ein mitleidiges Lächeln übrig. Oder er wagt es nicht, darüber zu sprechen. Denn was sich nicht wissenschaftlich plausibel erklären lässt, wird leider allzu oft als Spinnerei oder Hirngespinst abgetan. Davon aber ist diese Geschichte, die hier dargestellt werden soll, weit entfernt. Dies, obwohl sie grenzwissenschaftliche Bereiche berührt.
Die Autoren dieses Buches, Udo Wieczorek und Manfred Bomm, sind sich der Komplexität dieses Themas bewusst. Aber sie wagen den Versuch, das Unerklärliche zu dokumentieren. Sie wollen zum Nachdenken anregen und es letztendlich dem Leser überlassen, welche Schlüsse daraus zu ziehen sind. Die Geschichte, die sich in allen Details so zugetragen hat, wie sie es aufgeschrieben haben, soll aber eines belegen: dass es jenseits unserer Vorstellungswelt noch etwas gibt, das wir nicht zu ergründen vermögen. Als Trost, Hoffnung und Zuversicht. Unabhängig davon, ob wir an Gott glauben oder nicht.
Die Autoren versichern, nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und dokumentiert zu haben.
Die zentralen Fragen, die sich daraus ergeben, sind so alt wie die Menschheit: Ist der Tod wirklich das Ende oder ist er etwa ein Neuanfang?
Kommen wir möglicherweise wieder – und was tragen wir dann aus der Vergangenheit in uns? Udo Wieczorek hat jahrelang nach einer Antwort gesucht und ist dabei auf viel Unerklärliches gestoßen. Es war ein weiter Weg, der mit anhaltenden Albträumen in Kindheitstagen begonnen hat und erst jetzt seinen Abschluss in einem Vermächtnis findet, dessen Bestandteil diese Dokumentation ist. Udo Wieczorek beschreibt detailliert, wie ihn die rätselhaften und bisweilen dramatischen Träume in eine Vergangenheit zurückversetzt haben, die ihm zunächst völlig fremd erschien. Es waren immer nur einzelne Szenen, die sich wie Fragmente eines zerschnittenen Schwarz-Weiß-Films wiederholten, ergänzten und erst Jahre später ein abgerundetes Bild ergaben, das einen unglaublichen Einblick gewährt: in Wieczoreks früheres Leben als Soldat im Ersten Weltkrieg. Wieczorek, der die Träume auf einfühlsame Weise schildert, lässt die Leser an den kurzen Szenen und deren schnellem Wechsel in kursiv gedruckten Abschnitten teilhaben. Die Schilderungen seiner detektivischen Spurensuche, das Eintauchen in die eigene Vergangenheit liest sich so spannend wie ein Kriminalroman. Und das Unglaubliche: Für das, was er geträumt hat, fanden sich sogar an Ort und Stelle Beweismittel.
Wieczorek weiß jetzt, dass er einmal Vinz hieß und im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Folgt man dem Unerklärlichen, so wurde er 63 Jahre später in Ulm wiedergeboren – mit all der Last, die seine Seele aus dem vorherigen Leben mitgebracht hat. Dies mag seltsam und befremdend klingen. Doch bei ihren akribischen Nachforschungen sind die beiden Autoren immer wieder auf erstaunliche Übereinstimmungen gestoßen. Und eben dies zeichnen sie in diesem Buch nach. Udo Wieczorek,
der als Betroffener nicht nur seine Geschichte erzählt, sondern auch seine Gefühle schildert – und Manfred Bomm, der als kritischer und an tiefgreifende Recherche gewohnter Journalist die Spurensuche organisiert und begleitet hat.
Was im Folgenden geschildert wird, fußt also in der Zeit um den Ersten Weltkrieg in Sexten im Südtiroler Pustertal, nahe der damaligen Grenze zu Italien. Man schreibt das Jahr 1915. Der Erste Weltkrieg erreicht die omantisch-idyllischen Dolomiten-Täler. Die Front zwischen Italien und Österreich-Ungarn verläuft quer über das Gebirge – genauer gesagt: direkt durch Sexten. Irgendwo dort oben, auf einem einsamen Gipfel, stehen sich zwei junge Männer gegenüber, die einst unzertrennliche Freunde gewesen waren. Dass sie eines Tages Feinde sein würden, ist eine Tragik, die in unserer Geschichte die entscheidende Rolle spielt. Wie wir heute wissen, kämpft einer der beiden, Vinzenz, als Kaiserjäger auf österreichisch-ungarischer Seite. Der andere, Josef, auf Seiten des Königreichs Italien.
Das Geschehen rankt sich um den im Sterben liegenden Soldaten namens Vinz, dessen Schicksal, wie wir heute wissen, nicht tragischer hätte verlaufen können. Sein Tod gibt 1915 den Anstoß für eine unglaubliche Schicksalsfügung, die den Autor Udo Wieczorek wie aus heiterem Himmel trifft und nicht mehr loslässt. Bis ins Jahr 2013 hinein, das Jahr der Wahrheit.
Die beiden Autoren haben sich seines Vermächtnisses angenommen;

In aller Bescheidenheit, Demut und Ehrlichkeit.

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